Präsident im DRK-Kreisverband sein: Mehr als Jubiliare ehren
1. Hallo Herr Müller, wie sind Sie Präsident des DRK-Kreisverbands Potsdam/Zauch-Belzig geworden? Freitag, der 13. (Juni 2014), ist quasi mein "DRK-Schicksalstag" gewesen. Dort wählte mich die Kreisversammlung des Kreisverbands zum neuen Präsidenten. Davor hat es zwei Monate zahlreiche Gespräche mit meinem Vorgänger, designierten Präsidiumsmitgliedern, den Geschäftsführern der gGmbHs sowie den Vorständen des DRK-Landesverbands Brandenburg gegeben.2. Welche Aufgaben hat man als Präsident im DRK-Kreisverband Potsdam/Zauch-Belzig? Ich als Präsident habe verschiedene Aufgaben: Ich habe den Vorsitz der Kreisversammlung sowie der Sitzungen des Präsidiums im Sinne der verbandspolitischen Leitung. Außerdem koordiniere ich die Tätigkeit der Präsidiumsmitglieder und der Geschäftsstelle. Darüber hinaus stimme ich die Zusammenarbeit der einzelnen Gliederungen im Sinne der strategischen Ausrichtung des Kreisverbands ab. Ich leite außerdem die Aufsichtsräte der gGmbHs, also des DRK-Fahrdiensts Potsdam/Brandenburg, des DRK-Rettungsdiensts Potsdam-Mittelmark und der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen Potsdam. Präsident sein ist also weit mehr, als bloß repräsentative Aufgaben wie Jubiliare und langjährige Blutspender zu ehren.
Vom Rettungsschwimmer zum Präsidenten
3. Seit wann sind Sie Mitglied im Kreisverband, Mitglied im Deutschen Roten Kreuz?
In den DRK-Kreisverband Potsdam/Zauch-Belzig bin ich erst mit der Amtsübernahme 2014 gewechselt. Rotkreuzler bin ich schon seit 1968, also mehr als 50 Jahre. Damals trat ich in die Fußstapfen meines Vaters. Ich begann als junger Sanitäter, machte eine Ausbildung zum Rettungsschwimmer, zur Lehrkraft und arbeitete im Katastrophenschutz. Ab 1972 habe ich hauptberuflich für das Deutsche Rote Kreuz in Dresden, Berlin und Bonn gearbeitet, insbesondere im Jugendbereich und in der internationalen Arbeit. 4. In ihren Jahrzehnten beim Deutschen Roten Kreuz haben Sie auch einige Krisen auf der Welt erlebt. Seit dem Frühjahr 2020 prägt die Corona-Pandemie den Alltag der Menschen – und unseren Kreisverband. Wie erleben Sie die Pandemie? Sie stellt für jeden Einzelnen von uns eine enorme Herausforderung dar, bewegt die Menschen zu Selbstdisziplin, aber auch zu Resignation und Verzweiflung. Umso mehr ziehe ich den Hut vor jedem Einzelnen in unserem Kreisverband, der auf bewundernswerte Weise der Pandemie begegnet: vor jeder Fahrerin und jedem Fahrer, der unverändert jeden Tag seine Touren fährt. Vor jeder Pflegekraft, die mit Empathie und Fürsorge den Lebensmut ihrer Senioren stärkt. Vor allem die nicht enden wollende zweite Corona-Welle erfordert hohe physische und psychische Belastungen von Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzlern, die sich täglich neu motivieren, um dem Alltagsstress gewappnet zu sein. Ihnen gebührt Respekt, Dank und hohe Anerkennung, die ich denjenigen – nach dem Ende der Pandemie – auch noch einmal persönlich aussprechen werde.„Die jetzige Situation hat bei mir Spuren hinterlassen”
5. Wie halten Sie sich in der Pandemie-Lage bei Laune, wie wahren Sie ihren Lebensmut?